Starkes Erdbeben mit einer maximalen Intensität von V.

Erdbeben Neunkirchen 30. März 2021

Am 30. März 2021 um 18:25 Ortszeit ereignete sich ein starkes Erdbeben im Raum Neunkirchen. Vom MSS Netzwerk wurde dieses Beben, das großräumig wahrgenommen wurde, mit einer maximalen Bodengeschwindigkeit von 16.7 mm/s aufgezeichnet. Neben dem Hauptbeben am 30. März wurden bis zum 9.4. noch 4 Nachbeben, deren Bodenerschütterungen die Fühlbarkeitsschwelle überschritten haben, registriert.

Hauptbeben

Das Hauptbeben mit einer maximalen Intensität I = V wurde am 30. März um 18:25:00 Ortszeit vom MSS Netzwerk detektiert. Die vom MSS Netzwerk gemessene maximale Bodengeschwindigkeit (Peak-Ground-Velocity, PGV) dieses Ereignisses betrug 16.682 mm/s und wurde an der Station ERLA in Bad Erlach aufgezeichnet. Das Erdbeben war im gesamten Bereich des MSS Netzwerks deutlich zu spüren. Die Interpolation der gemessenen PGV Werte ist in Abbildung 1 dargestellt.

Mit Hilfe dieser Konturlinien der maximalen PGV lässt sich die Region innerhalb der das Epizentrum des Bebens liegt bestimmen. Die Amplitude der seismischen Wellen nimmt mit der Entfernung vom Epizentrum ab, demnach muss das Epizentrum in der Region der maximalen PGV liegen. Da die an der Erdoberfläche gemessenen Amplituden neben der Quellstärke des Erdbebens von vielen weiteren Faktoren wie der Geologie des Untergrunds, dem Messort oder die Ankopplung des Sensors an den Boden, abhängen, ist eine punktuelle Bestimmung des Epizentrums nicht sinnvoll. Es bietet sich vielmehr an, die erste oder zweite Konturlinie unterhalb der maximalen Konturlinie zur Eingrenzung der Epizentrum-Region zu verwenden.

Der in dieser Karte dargestellte maximale PGV Wert von 12.793 mm/s entspricht dem Maximum der interpolierten Werte, bei denen die stationsabhängigen Verstärkunsfaktoren berücksichtig sind (siehe Abschitt Verstärkungsfaktoren und Interpolation der Dokumentation). Aus diesem Grund unterscheidet er sich vom oben angegebenen gemessenen Maximum.

Interpolierte PGV Werte des Hauptbebens am 30.3.2021. Bei den interpolierten Daten wurden die stationsabhängigen Verstärkungsfaktoren berücksichtigt. Die Farben der Stationsmarker (gefüllte Kreise) entsprechen den an diesen Orten gemessenen Werten ohne Berücksichtigung der Verstärkungsfaktoren.
Interpolierte PGV Werte des Hauptbebens am 30.3.2021. Bei den interpolierten Daten wurden die stationsabhängigen Verstärkungsfaktoren berücksichtigt. Die Farben der Stationsmarker (gefüllte Kreise) entsprechen den an diesen Orten gemessenen Werten ohne Berücksichtigung der Verstärkungsfaktoren.

Die Konturlinien der interpolierten PGV Werte sind in Abständen gezeichnet, die einem Intensitätsunterschied \(\Delta I = 0.1\) gemäß der nichtlinearen PGV - Intensitätsbeziehung entsprechen.

Ausbreitung der Bodenerschütterung

Das Video 1 zeigt die Ausbreitung der Bodenerschütterung.

Animation der interpolierten PGV Werte des Hauptbebens am 30.3.2021. Der Zeitunterschied zwischen zwei Bildern entspricht 1 Sekunde.

Seismogramme

In der Gallerie 1 sind die Seismogramme aller Stationen des MSS Neztwerks dargestellt. Die Amplituden der Seismogramme sind für jeden Kanal individuell skaliert. Die maximale PGV ist für jeden Kanal angegeben.

Nachbeben

Vom Zeitpunkt des Hauptbebens am 30. März bis zum 9. April wurden 4 Nachbeben detektiert, die die Fühlbarkeitschwelle überschritten. Das Hauptbeben und die 4 Nachbeben sind in Tabelle 1 aufgelistet.

Nachbeben des Erdbebens am 30.3.2021. Bei der maximalen PGV sind die stationsabhängigen Verstärkungsfaktoren berücksichtig.”
Datum lokale Zeit max. PGV [mm/s] max. Intensität
30.3.2021 18:25:00 12.793 V
31.3.2021 12:22:01 0.3 II
2.4.2021 22:12:16 0.333 III
4.4.2021 20:34:22 0.449 III
9.4.2021 03:51:46 0.228 II

In der Gallerie 2 sind die Konturlinien der 4 Nachbeben abgebildet.


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"Erdbeben Neunkirchen 30. März 2021", MSS Team, 2021-04-09, www.macroseismicsensor.at, lizensiert unter CC BY-SA 4.0